Das rote Glück

27.04.2025 Posted in Wallau | Kommentare deaktiviert für Das rote Glück
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Die traditionelle Erdbeersaisoneröffnung des Main-Taunus-Kreises steigt, wie jedes Jahr auf Pauls Bauernhof im Hofheimer Stadtteil Wallau, wo die frühsten Erdbeeren des Main-Taunus-Kreises wachsen. Auch in diesem Jahr nimmt unser Landrat Michael Cyriax an der Traditionsveranstaltung auf den Wallauer Erdbeerfeldern teil.

Reiner Paul begrüßt alle Anwesenden und erklärt viele Details zu den leckeren roten Früchten. Zum Beispiel, dass die Saison etwa 5 Tage hinter der des Vorjahres liegt, wegen der niedrigen Sonneneinstrahlung im Januar und Februar. Mit den wichtigsten Helfern, die zu Tausenden auf den Erdbeerfeldern in den Sonnentunneln arbeiten sind nicht die Erntehelfer gemeint, sondern die Hummeln. Diese Nützlinge werden dort gezielt ausgesetzt, da sich die Bienen bei den niederen Temperaturen noch im Winterschlaf befinden.

Bauer Paul erinnert sich: „Wir haben mit einem halben Hektar Erdbeeren begonnen, die Erdbeersaison dauerte vier Wochen und wir hatten einen Verkaufsstand hier in Wallau“. Mehr als 20 Jahre später ist Paul mit über 45ha Erdbeeranbaufläche und 30 Verkaufsständen einer der größten regionalen Erdbeerproduzenten.

Etwa 35-40% der Ernte werden an die Supermärkte und Einzelhändler in der Region im Umkreis von ca. 40-45 Km geliefert.

Etwa 15 % gehen an weitere Landwirtschaftliche Direktvermarkter zur Sortimentserweiterung und der Rest, also rund die Hälfte der Ernte ist an eigenen Verkaufsständen im Rhein-Main-Gebiet zu haben.

Doch die frühe Ernte ist nicht ohne einen gewissen Aufwand zu machen. Folien-Tunnel müssen gestellt werden, was viel Arbeit bedeutet. Es hat aber viele Vorteile für die roten Früchte. Wärme wird Eingefangen, auch wenn es draußen noch kalt ist. Die Biologischen Nützlinge, wie z.B. Raubmilben, die die schädlichen Spinnmilben vertilgen, können ihre Arbeit tun. Die Erde, in der die Erdbeeren wachsen ist mit Folie abgedeckt. Das hat gleich mehrere Vorteile, denn die Verdunstung des kostbaren Wassers wird unterbunden und die Feuchtigkeit ist nicht an den Blättern, wodurch kaum schädliche Pilze entstehen. Das Wasser wird über 500Km Schläuche tropfenweise an die Pflanzen abgegeben, was den Wasserverbrauch auf das absolute Minimum reduziert. Übrigens haben diese hier so angebauten Früchte eine bessere Klimabilanz als die aus den südlichen Ländern über lange Transportwege. Vom geschmacklichen Unterschied wollen wir erst gar nicht reden.

Doch auch ohne Folientunnel geht es bald auf den Feldern mit der Selbstpflücksaison los. So in etwa 2 Wochen.

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