Neues aus der Ländcheshalle

21.10.2015 Posted in Uncategorized | Kommentare deaktiviert für Neues aus der Ländcheshalle

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Für alle die, die nicht bei Facebook sind hier die Neuigkeiten auch bei Rudynet zu finden.

Das wurde heute an der Eingangstüre zur Ländcheshalle entdeckt. Die Kinder hatten es mit Hilfe der Erwachsenen gemalt und dort aufgehängt. Ich finde, das ist ein großartiges Zeichen der Einstellung der Menschen dort.

Foto: Nicole Schneider

Ein weiterer Erfahrungsbericht von Ralf Schneider

And then, I was a Refugee!
Ich konnte mich in den letzten Tagen mal mit einem Mann unterhalten. In gutem englisch haben wir uns verständigt.
Es war vor der Ländcheshalle, er hat auf ein paar Schuhe in seiner Größe gehofft.
Wir kamen, wie das bei uns allen so üblich ist, vom Hündchen aufs Stöckchen.
Er erzählte mir, dass er Architekt ist. In Syrien.
Er hatte ein normales Wohnhaus für seine Familie, und ein älteres Haus in dem seine kleine Firma mit drei Angestellten untergebracht war.
Dann kam der Tag als sie die Schüsse und Bomben gehört haben.
Im Nachbarort, fünf Kilometer weiter ungefähr.
Er berichtete, dass sie alle die Hoffnung hatten, dass ihr kleiner Ort verschont würde.

Jetzt wurde der Mann nachdenklicher.

Am Tag darauf wollte er morgens die Kinder mit seinem älteren Mercedes in die Schule fahren.
Als er aus dem Haus gekommen ist hat er gesehen, dass es in der Straße in der sein Büro steht (stand) mehrere Feuer waren.

Dann kamen dem Mann beim erzählen die Tränen. Er hat sein beiden Jungs fest an sich gedrückt.

Ich war betroffen, hilflos, beschämt. Ich kam mir doof vor, und bereute es das Gespräch so weit gekommen lassen zu haben.

Nach einem Schluck aus derm allroundwasser (es gibt Tetrapackwasser welches man trinken kann, aber auch Babynahrung zubereiten kann) hat sich der Mann wieder ein wenig gefasst.
Er erzählte weiter.
Also hat er seine Kinder wieder ins Haus gebracht und wollte erst mal schauen was da so alles brennt, und es da los ist.
Doch kaum hatte er die Kinder im Haus explodierten die nächsten Bomben,
In der Nachbarstrasse.
Mit zittern hat der Mann weiter erzählt, dass er nur noch instinktiv gehandelt hat.
Rein ins Haus, Kinder und Frau geschnappt und im Auto entgegen der Richtung aus der die Bomben kamen den Ort verlassen.
Sein Benzin habe für ca 250 Kilometer gereicht.
Dann hat er erst angehalten.
Eigentlich wollte er zu seinem Bruder.
Doch den Ort gab es nicht mehr.
Das Handy des Bruders war nicht zu erreichen.
Er habe dann versucht Benzin zu bekommen und die Familie hat etwas in einer Bar (?) gegessen.
Als er zurück kam hatte er keine Reifen mehr am Auto.
Die Fenster eingeschlagen, der Wagen ausgeraubt.

And then i was a Refugee….

Mit Tränen erzählte er mir noch das seine Kreditkarten nur noch für eine Zugfahrt akzeptiert wurden. Er habe dann bis ans Limit Geld abgehoben und an die Familie verteilt.
Am Tag darauf wurden sie überfallen.
Nur das Geld bei den Kindern wurde nicht gefunden. Ca 100$ berichtet er.

And now, we’re Refugees. Do you have shoes for me?

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